Rede des Schirmherrn zum 60 jährigen Gründungsfest
1. Bürgermeister der Marktgemeinde Hirschaid
Hr. Klaus Homann
Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder, liebe Gäste,
60 Jahre Schützenverein Andreas Hofer Sassanfahrt. Wahrlich ein Grund zum Feiern. Zwar nicht so groß wie das 25 bzw. 50 jährige Jubiläum, wo mehrere Tage herhalten mussten, um richtig zu feiern. Aber man darf ja auch nicht die Leistungsbereitschaft der Mitglieder und natürlich die finanziellen Möglichkeiten des Vereins überfordern.
Die Kunst des Schießens ist eine der ältesten und traditionsreichsten Sportarten überhaupt. Bereits im 11. Jahrhundert wurden in Deutschland die ersten Schützenvereine gegründet. Damals aus einem ganz wichtigen Grund: Nämlich zum Schutz der Städte vor Übergriffen von Feinden, rein zur Verteidigung. Über Jahrhunderte hinweg wandelte sich dann der ursprüngliche Zweck der Vereine und ging insbesondere im letzten Jahrhundert hin zu den Sportschützenvereinen, die jedoch ihren jahrhundertelangen Traditionen verbunden blieben und wie kaum ein anderer Verein der Pflege des Brauchtums und der Heimatliebe verbunden sind.
Heute gibt es in der Bundesrepublik rund 15 000 Schützenvereine mit ca. 1.5 Mio. Aktiven in dieser Sportart.
Aber wie jeden anderen Verein plagen auch unseren heutigen Jubelverein Nachwussorgen und der Verlust von Mitgliedern, die sich aktiv ins Vereinsleben einbringen. Die heutigen Aktiven können ein Lied davon singen. Am 20. Oktober 1956 gegründet erlebte der Verein alle Höhen und Tiefen eines Vereinslebens. Immer wieder einmal nachlassendes Vereinsinteresse, Spaltung des Vereins, Streit mit Verpächtern und Grundstücksbesitzern und, und, und ... wie in der Chronik des Vereins nachzulesen ist. Aber immer wieder schafften es die Verantwortlichen den Verein wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu manövrieren.
Ja man verzeichnete dann auch beachtliche Erfolge sowohl im sportlichen Bereich bis hin zu deutschen und europäischen Meisterschaften. Aber auch das Vereinsleben wurde interessant gestaltet. Es wurde nicht nur geschossen, sondern man hielt Faschingsveranstaltungen und Theateraufführungen ab, hielt Kirchweih- und Bürgerschießen ab oder beteiligte sich an humanitären Aktionen wie der "Hilfe für Anja". Kurzum der Schützenverein Andreas Hofer mit seiner rührigen Vorstandschaft beteiligt sich aktiv am Hirschaider Sassanfahrter Ortsleben - wofür ich mich als Bürgermeister recht herzlich bedanken und dem Verein meine Anerkennung aussprechen möchte.
Wie schon erwähnt, plagen unseren Jubelverein mittlerweile, wie jeden anderen Verein auch, Nachwuchssorgen und mangelndes Interesse am Vereinsleben. Die Konkurrenz von Computer, Internet und vielen anderen Freizeitangeboten ist groß und stellt auch die Hofer Schützen vor große Herausforderungen in der Zukunft.
Ein weiteres Problem, vor allem der Schützenvereine, ist die ablehnende Haltung großer Teile der Bevölkerung gegen alles was mit Schießen zu tun hat.
Für Fehlentwicklung Einzelner büßt ein ganzer Sportverband. Wenn ein Autofahrer Amok fährt, hat das keine Auswirkung auf andere Autofahrer. Läuft aber einer von 1,5 Mio. Schützen neben der Reihe, wird gleich der ganze Verband verteufelt und die Eltern verhindern, dass ihre Kinder bei Interesse einem Schützenverein beitreten. Dabei wird verkannt, dass Schießen ein Sport ist der Körper, Geist und Seele in Harmonie verbindet. Bei richtiger Anleitung kann der Schießsport für junge Menschen ein Sport sein, der zur Verantwortungsfähigkeit und Selbstbeherrschung erzieht.
Für alle Mitglieder git: das Miteinander untereinander wird gestärkt und das Gemeindeleben immens bereichert. Das sollten sich viele Menschen in der heutigen Zeit zu Herzen nehmen.
In diesem Sinne wünsche ich dem Jubelverein weitere erfolgreiche Jahrzehnte zum Wohl unserer schönen Marktgemeinde Hirschaid.